131011_FROGpublikation

Wenige Tage nachdem die diesjährige Future and Reality of Gaming Conference (FROG) in Wien zu Ende gegangen ist, ist der Tagungsbund zur FROG-Konferenz des vergangenen Jahres erschienen. Das Leitthema des Bandes ist der “Nutzen und Nachteil des digitalen Spiels für das Leben”, sodass es nicht überrascht, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Perspektiven vertreten ist: von Game Design, über Pädagogik bis zur Kultur- und Medienwissenschaft.

Mein eigener Beitrag mit dem Titel Das moralische Dilemma stellt die Frage, inwieweit es Videospielen möglich ist, das moralische Urteilsvermögen von Spielerinnen und Spielern zu stärken. Er geht von der Prämisse aus, dass es gerade nicht die mehr oder weniger sichtbar in Videospiele eingeschriebenen kohärenten Wertesysteme sind, sondern vielmehr die Momente moralischer Uneindeutigkeit und Ambivalenz, die dieses leisten. Aufbauend auf dem moralphilosophischen Konzept des moralischen Dilemmas sowie auf medientheoretischen Überlegungen zum Computerspiel argumentiere ich, dass die spezifische Medialität des Spiels als Regelsystem solche moralische Ambivalenz tendenziell verhindert, was ich am Beispiel populärer Videospiele wie InFamous, Fallout 3 oder Heavy Rain diskutiere. Es zeigt sich, dass der Versuch moralische Ambivalenz auszudrücken desto eher gelingt, je mehr sich diese Titel vom idealtypischen Regelspiel entfernen, narrative Formen integrieren und die Erwartungen an ein (faires) Spiel unterlaufen.

Der vollständige Tagungsband wird in Kürze auf der Webseite des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ) bestell- und abrufbar sein.

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